GewandhausJugendchor in Boston

Anspannung und Ausklang - Das Konzert

Nachdem Alle ausschlafen konnten und gemütlich mit ihren Gastfamilien gefrühstückt hatten, ging es durch den „Performer Entrance“ der Boston Symphonie Hall direkt durch den Backstage-Bereich zum Einsingen in den Chorsaal. Durch ein zeitliches Missverständnis kam es zu einer Verzögerung der Generalprobe. Anstatt die Zeit zu vertrödeln, konnten währenddessen letzte Korrekturen geprobt und Tipps gegeben werden. Federico Cortese verlangte von der ersten bis zur letzten Minute der Generalprobe höchste Konzentration von allen Kindern und Jugendlichen, um trotz der wenigen gemeinsamen Probenzeit der Chöre und des BYSO das bestmöglichste Ergebnis zu erlangen.
Nach einer kurzen Pause zum Umziehen und eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen, ging es dann auch schon los. Nachdem das BYSYO ihr erstes Stück („Messiaen - Les offrandes oubilées“) beendet hatten, folgte das a-capella-Werk „Four Motetts“ von Aron Copeland unter Leitung von Frank-Steffen Elster. Anschließend erklangen die zwei gemeinsamen Stücke („Bernstein - Chichester Psalms“ und „Dona nobis pacem“ von J.S. Bach) unter Leitung von Federico Cortese, welche bei den Konzertbesuchern sehr gut ankamen.
Nach einer kurzen Pause und dem Lob von den Bostonern und Federico Cortese persönlich, durften wir auf dem Rang die berauschend gute zweite Hälfte des Konzerts besuchen, in der drei verschiedene Orchester des BYSO Dvoráks „Celebration“, über Vivaldis „Cocerto Gross in D minor, Op. 3, No. 11“ und Wagners „Fliegender Holländer“ bis hin zu Ravels „Daphnis et Chloé, Suite eins und zwei“ zum Besten gegeben haben.
Anschließend haben sich alle Kinder und Jugendlichen, die Chorleiter, der Dirigent und die Gastfamilien in dem Probenraum der letzten Tage versammelt und gemeinsam bei Speis und Trank den erfolgreichen Tag ausklingen lassen. Jetzt, nach dem Konzert sind wir sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, mit einem so wunderbaren Jugendorchester auftreten zu können und in einer so imposanten Konzerthalle, wie der Boston Symphony Hall singen zu dürfen. Die vielen Proben haben sich gelohnt und jetzt freuen wir uns, dass wir noch anderthalb probenfreie Tage in Boston vor uns haben, um die Stadt entdecken zu können.


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Zwischen Chichester und Cheeseburger

Samstag. Langsam kehrt so etwas wie Rhythmus bei uns ein, ein Rhythmus aus Singen und Essen. Und beides sind angenehme Erfahrungen hier in Boston. Einerseits sind unsere Gastfamilien und das Orga-Team stets um unser leibliches Wohl bemüht. Andererseits zeigt sich Herr Cortese zusehends zufriedener in der Probe. Ich finde er ist ein temperamentvoller und fordernder Dirigent, der sich nicht einfach mit dem Mittelmäßigen zufrieden gibt. So werden einzelne Passagen des Konzertprogramms so oft wiederholt, bis sie seinen musikalischen Vorstellungen entsprechen. Insbesondere die Chichester Psalms bringen uns so als Chor genauso wie das Boston Youth Symphony Orchestra mitunter bis an die Grenzen. Doch gerade in solchen Momenten können wir auch alle über uns hinaus wachsen. Ich jedenfalls sehe nach dreieinhalb Stunden Probe heute mit Zuversicht auf das morgige Konzert. Doch jetzt ist erst mal Abendessen, es gibt Cheeseburger und wir schauen Basketball.

 

Konrad Didt


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Proben bis vier Uhr morgens...

Der zweite Tag unserer Bostonreise und der erste „richtige“ Tag. Also stehen die ersten Proben an.

 

Heute ist es früh geworden – teilweise um 6.30 Uhr mussten wir aufstehen, es kommt halt darauf an, wie weit entfernt wir von der Bostoner Innenstadt weg wohnen. Schnell noch ein Frühstück in den Gastfamilien und einen Kaffee vor der Probe und los geht es.

Früh lernen wir unseren Dirigenten Federico Cortese und merken schnell: der Mann ist gut, Energiegeladen, aber (wie sollte es anders sein) ein Perfektionist. Übrigens ist es in Deutschland 15.30-18 Uhr.

Die Proben sind ziemlich produktiv, aber anstrengend und alle sind wohl ein bisschen froh, als es Mittagszeit ist. In kleinen Gruppen (mind. 2 Leute) können wir dann erst einmal die Stadt erkunden.

 

Wir landen  bei Wendy’s – einer großen Bürgerkette. So richtig überzeugt sind wir allerdings von den Burgern nicht. Außerdem sind die allgegenwertigen Klimaanlagen ziemlich störend. Wir frieren. Dass es den ganzen Tag nur wie aus Eimern gießt, macht es nicht viel besser.

 

Wir entdecken die Stadt, wie zum Beispiel Trinity Church (die wir beim Besichtigen auslassen, weil der Eintritt 7$ kostet), gehen shoppen (das liegt wohl vor allem auch an den warmen Einkaufszentrum) und um 16 Uhr  (22Uhr) stand die Besichtigung der Boston Symphony Hall an.

 

In kleinen Gruppen wurden wir durch das große Konzerthaus geführt. Übrigens passen insgesamt rund 2.600 Personen in den Saal – ob wir den voll bekommen? Noch gibt es für 25$ Tickets. Wer also noch kurzentschlossen ein paar Bonusmeilen übrig hat....? 

Die BSH ist ziemlich beeindruckend. Hinter den Kulissen sieht es ähnlich aus wie im Gewandhaus und der Oper und die Akustik ist ziemlich gut. Es wird eine große Ehre sein, am Sonntag dort auf der Bühne zu stehen.

 

Bis 19 Uhr (1 Uhr) haben wir noch einmal Freizeit oder können dem Boston Symphonie Youth Orchestra beim Üben zuschauen. Die meisten sind aufgrund der Zeitverschiebung allerdings ziemlich fertig, die kalten Temperaturen machen uns auch etwas zu schaffen – kalte und nasse Füße sind nicht toll. Wer denkt schon an Gummistiefel...

 

Für alle gibt es dann amerikanische Pizza, Cookies und Kaffee zum Abendbrot. Die Pizza kann uns allerdings nicht überzeugen, die Cookies dahingehend schon. Satt ist aber sicher jeder geworden!

 

Um 20 Uhr (2 Uhr) ist es dann soweit – die erste Probe von Orchester und Chor steht an. Auf dem Plan stehen Leonard Bernsteins „Chichester Psalms“.

Unser Fazit: laut und anstrengend, aber ziemlich produktiv, spaßig und gut! Man hat gemerkt, dass beide Parteien (Chor und Orchester) Profis in ihrem Handwerk sind. ;)

Auf die Dauer ist es dann allerdings doch ein bisschen auf die Stimme gegangen, denn speziell die hohen Stellen hat Federico Cortese uns nochmal viel übel lassen. Wir sind noch nicht so richtig überzeugt und sind froh, noch ein paar Proben zu haben.

Allerdings haben uns die Gastfamilien abgeholt und die letzten Minuten noch zugehört und meinten, sie hätten Tränen in den Augen gehabt, so schön war es. Kann es ein besseres Kompliment geben?

 

Um 23 Uhr (5 Uhr) endlich zu Hause rein. Den Jetlag merken einige ziemlich arg, anderen wiederum gar nicht. Also schnell ins Bett und ein bisschen ausschlafen  Gute Nacht!

 

 

Von Anja und Conny

 


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Unser 22-Stunden-Tag

Dass das Treffen um 5:45 morgens so reibungslos funktioniert hat, kann meines Erachtens als Meisterleistung aller betrachtet werden. Von der Busfahrt habe ich sehr wenig mitbekommen, denn die habe ich größtenteils verschlafen. Die Kontrollen und der Flug nach Dublin funktionierten recht reibungslos, wenn man von den nicht ganz unbeachtlichen Turbulenzen einmal absieht, ich finde das wunderbar, es ist wie Achterbahnfahren.
 Der Weg in Dublin vom einen Flugzeug zum anderen gestaltete sich durch die Einreise in die USA etwas problematischer. Erst kamen wir von einer Schlange in die nächste, haben zwei Sicherheitskontrollen mitgemacht, die unmittelbar hintereinander stattfanden und mussten dann ewig auf den Beginn des Boardings warten. Bei der Sicherheitskontrolle zur Einreise in die Staaten wurde mir die große Ehre zuteil, ganz alleine und privat abgetastet zu werden, sowie mein Gepäck einer extragründlichen Kontrolle zur Verfügung zu stellen. 
Der Stress hatte zumindest damit ein Ende, dass wir alle wohlbehalten im Flugzeug nach Boston saßen. Etwas eingepfercht fühlte man sich, was über eine Zeitspanne von 6 ½ Stunden nicht besonders angenehm war. Um halb eins deutscher Zeit kamen wir im strahlenden Sonnenschein in Boston an und wurden dort von unseren Gastfamilien in Empfang genommen. 
Das Tageslicht hatte den angenehmen Effekt, dass es sich nicht so sehr anfühlte, als seien seit Antritt der Reise schon 18 Stunden vergangen und aus dem Auto war es möglich sich die Umgebung noch etwas zu begucken; alles ist sehr anders, als bei uns. Am auffälligsten die Architektur, die witzigerweise genauso aussieht, wie man es aus den amerikanischen Serien kennt. Dennoch ist es etwas ganz anderes, es in natura zu sehen, es scheint ein bisschen surreal. 
Zusammenfassend kann man sagen, dass seit unserem Einstieg in den Bus etwas mehr als 22 Stunden vergangen sind und viele viele neue Eindrücke jetzt schon gesammelt werden konnten. Bei der Gastfamilie gab es noch einen Happen zu Abend und dann sind wir hier recht erschlagen ins Bett gefallen und hoffen auf einen erfüllten morgigen Tag.

Sarah-Sophia und Linda


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Schon vor dem Abflug in der Zeitung

In zwei Tagen geht es los: Die Jugendchöre der Oper Leipzig und des Gewandhauses reisen gemeinsam nach Boston! Dort werden sie mit dem Boston Youth Symphony Orchestra proben und am Sonntag ein Konzert geben. Auf dem Programm stehen unter anderem Bernstein, Copland und Bach. Der Boston Globe nahm die Reise heute schon einmal zum Anlass für einen Artikel, welcher HIER in Gänze nachzulesen ist.


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By Robbie Shade (Flickr: Boston's Back Bay) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons
By Robbie Shade (Flickr: Boston's Back Bay) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Vom 26. April bis 02. Mai 2018 fährt der GewandhausJugendchor gemeinsam mit dem Jugendchor der Oper Leipzig nach Boston. Dort proben sie mit dem Boston Youth Symphony Orchestra und geben zusammen mit diesem ein Konzert in der Boston Symphony Hall.

 

Im Juni werden die Chöre dann von ihren Bostoner Partnern in Leipzig besucht und geben zwei Konzerte im Rahmen des Bachfestes. Hier gibts die Termine zur Übersicht:

 

26. April bis 02. Mai 2018: GewandhausJugendchor und Jugendchor der Oper Leipzig gemeinsam in Boston

29. April 2018, 17 Uhr: Konzert in der Boston Symphony Hall

 

04. Juni bis 11. Juni 2018: Boston Youth Symphony Orchestra in Leipzig

08. Juni 2018, 20 Uhr: Konzert im Rahmen des Bachfestes auf dem Leipziger Markt

10. Juni 2018, 18 Uhr: Konzert im Rahmen des Bachfestes im Gewandhaus zu Leipzig

 

Weitere Infos gibt es hier.